Spannungsvolle Gießsysteme

Vermeidung von Bauteilverzug in dünnwandigen Druckgussteilen ist eine wichtige Aufgabe bei der Werkzeugauslegung. Insbesondere die Gestaltung des Gießsystems spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sich die Schwindung der massiven Läufe häufig auf das fragile Gussteil überträgt. Die gießtechnische Simulation ermöglicht heute die Auslegung von Laufsystemen nicht nur in Bezug auf Formfüllung und Speisung, sondern auch zur Minimierung des Verzugs.

Zwei Gießsysteme, die beide eine gute Formfüllung des Teils sicherstellen, zeigen eine ganz unterschiedliche Spannungsverteilung. Dabei muss die Spannungsentlastung nach dem Abtrennen des Anschnitts durch eine Spannungsumlagerung berücksichtigt werden. Ziel der Auslegung ist es, den Spannungsaufbau im Lauf soweit wie möglich vom Gussteil zu entkoppeln.

Spannungen in Lauf und Gussteil vor dem Abtrennen (links) Spannungsentlastung nach dem Abtrennen (rechts)

Spannungen konzentrieren sich im verbesserten Gießsystem in den Läufen (links) Spannungsumlagerung führt nach dem Abtrennen zu reduziertem Verzug (rechts)